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Beziehungsstress: Sind „wir“ als Paar noch zu retten?

09.02.2018 Antonia Müller

In jeder Partnerschaft herrscht einmal Beziehungsstress. Höchstens in der rosaroten Phase der ersten Verliebtheit wirkt alles unbeschwert, unproblematisch und traumhaft. Aber das ist des Pudels Kern: Aus Träumen wacht man wieder auf! Kleine Reibereien oder Meinungsverschiedenheiten sind völlig normal.

Doch es gibt Warnsignale, die du nicht übersehen solltest, bevor der Ärger ungesund für die Beziehung wird. Wir zeigen dir Anti-Beziehungsstress-Tipps auf, um die Situationen kurzfristig und langfristig erfolgreich zu meistern.

Hast du Beziehungsstress? So erkennst du ihn!

Ein Sommergewitter sorgt im Nachhinein für frische Luft. Problematisch ist es, wenn das Wetter in einer Beziehung dauerhaft grau und trist ist, wenn es plötzlich nur noch stürmt und die Sonnenstunden deutlich in der Minderheit sind. Prüfe deine Partnerschaft auf folgende acht Beziehungsstress-Symptome – egal, ob ihr ein halbes Jahr oder 20 Jahre zusammen seid.

  • Wenn fehlende Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme zu Beziehungsstress führen
    Dein Partner hat wieder den Jahrestag vergessen? Er hat kein Interesse mehr daran, wie es für dich im Job läuft? Er ruft nicht mehr an, wenn er dank Stau wiederholt zu spät kommt? Wie ist es um die Liebe bestellt, wenn die Aufmerksamkeit und die Rücksichtnahme fehlen? Der Beziehungsstress klopft laut an die Tür.
  • Wie sich Wahrnehmung und Verhalten in Beziehungskrisen verändern
    In der ersten Verliebtheit wirkt jeder Tick des anderen sympathisch. Wenn sich eine Beziehungskrise anbahnt, ändert sich die Wahrnehmung, dann werden daraus „bescheuerte Eigenheiten“. Die nächste Drehung an der Eskalationsschraube ist: Man(n)/frau will den Partner verbessern, erziehen. Es wird gelogen oder fremdgeflirtet. Das führt zu Demütigungen – und definitiv zum Stress in der Beziehung!
  • Wie mangelnde Wertschätzung das Zusammenleben belastet
    Ein falsches Wort und der Partner ist gereizt? Wenn ihr nur noch streitet oder im Wortgefecht den Dezibelwert eines startenden Düsenjets übertrefft, ist das ein Zeichen für mangelnde Wertschätzung. Wie aber soll man innig lieben, wenn man einander gering schätzt?
  • Wie fehlende gemeinsame Aktivitäten und Interessen Beziehungsstress signalisieren
    Ein deutliches Indiz für Beziehungsstress: Ihr teilt kaum noch gemeinsame Hobbys und Unternehmungen – oder es fehlt das Interesse daran. Wenn ein Partner sich lieber mit seinen eigenen Freunden trifft oder beide nur noch im Cliquen-Rudel mit anderen gemeinsam agieren, stimmt einiges nicht.
  • Wie mangelnde Kommunikation zu Beziehungsstress führen kann
    Eine fehlende Kommunikation ist schlimmer als Streit! Man sollte über alles reden können – und wollen. Ein Partner zieht sich zurück, reagiert nur ausweichend und mit belanglosen Aussagen? Er zeigt keine Reaktion und bleibt stumm? Sichere Zeichen für anbahnenden Stress in der Partnerschaft!
  • Wie der Verlust des Humors und das Überwiegen von Sarkasmus auf eine Beziehungskrise hindeuten
    Humor ist absolut wichtig für eine Beziehung! Wenn nicht mehr miteinander gelacht wird, ist das kein gutes Signal. Noch schlechter: wenn die dunklen Spielarten des Humors überwiegen. Kein ungezwungener Spaß mehr, nur noch sarkastische Sticheleien oder zynische Wortattacken?
  • Warum Sex und Zärtlichkeit wichtige Bestandteile einer gesunden Partnerschaft sind
    Sex und zärtlicher Körperkontakt sind zwar kein Grundnahrungsmittel, aber definitiv das Salz in der Liebessuppe. Täglicher Sex? Ein Märchen! Aber eine kleine zärtliche Geste, ein Kuss-Ritual zu Begrüßung oder Abschied? Ein Muss. Wer Sex als (lästige) Pflicht empfindet oder „es“ nur tut, weil der Partner will, stresst sich und die Beziehung: Der eine „opfert“ sich, der andere hat ein schlechtes Gewissen. Schlecht für beide.
  • Warum Vertrauen und Selbstwert das Fundament einer gesunden Beziehung sind
    Eifersucht ist immer die Ursache für Streit. Oft ist niedriges Selbstwertgefühl schuld. Den Partner zu kontrollieren, muss tabu sein! Ein schlechtes Anzeichen ist aber auch, wenn einem alles, was der andere tut, egal ist. Das ist nicht mit Freiraum gleichzusetzen, sondern mit Gleichgültigkeit.

So kannst du Beziehungsstress bewältigen

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Jedoch nicht, wenn eine Krise herrscht. Dann ist Kommunikation das A und O. Das bedeutet aber nicht nur, sich auszusprechen. Man kann auch mit Lippen und Händen Aufmerksamkeit zeigen!

Kurzfristige Tipps

  • Sprecht euch aus
    Du musst dich nicht gleich für 20 Sitzungen in Therapie begeben. Sprich offen an, dass ihr euch aussprechen wollt. Über alles. Eure Fragen, eure Sorgen, über das, was euch an einander stört. Bleib respektvoll, werde nicht laut und vermeide Vorwürfe. Lass den anderen ausreden. Reagiere mit Verständnis, mit Sachlichkeit – und Empathie!

  • Erinnere dich
    Du willst keinen kurzfristigen Beziehungsstress aufkommen lassen? Schenke Blumen. Mach deiner Frau Komplimente. Einfach so, ohne besonderen Anlass. Koche dem Partner das Lieblingsgericht. Überrasche den anderen mit Tickets für ein Konzert seines Lieblingssängers. Lade ihn zum Kino-Date mit seinem liebsten Action-Helden ein. Erinnere dich neu an die Vorlieben deines Partners, entdecke deine Aufmerksamkeit für den anderen neu und überrasche ihn positiv.

  • Sorge für stressfreien Raum
    Sucht Zeit füreinander. Ohne Ablenkung, und dazu gehören auch Freunde, Verwandte oder Kinder! Vereinbart wöchentliche Unternehmungen zu zweit. Werdet füreinander wieder exklusiv, so beugt ihr Streit vor. Und ja, auch (regelmäßiger und lustvoller) Sex ist einer der bewährten Anti-Beziehungsstress-Tipps!

Langfristige Strategie

  • Die Kunst des Kompromisses
    Sie steht auf Städtereisen, er auf Urlaub im Süden? Teilt die Urlaubstrips so auf, dass jeder zum Zug kommt: Ostern ein verlängertes Wochenende in London, im Sommer eine Woche nach Kroatien an den Strand. Kompromisse sind der Schlüssel zum Glück.

  • Macht gemeinsame Pläne
    Das Wohnzimmer müsste dringend gestrichen werden? Es müsste ein neues Auto her? Macht alle Projekte zu gemeinsamen Events, um den Beziehungsstress zu bewältigen. Gerne mit zeitlichem Vorlauf: Den Sommerurlaub kann man nicht nur wegen des Frühbucherrabattes schon im Herbst planen. Das schürt die gemeinsame Vorfreude.

  • Reden, reden, reden!
    Eine offene Kommunikation mindert Beziehungsstress. Über alles sprechen heißt nicht, Meinungsverschiedenheiten zu vermeiden, sondern: sich aussprechen, BEVOR anhaltende Unzufriedenheit entsteht. Ehrliche Kommunikation beugt Beziehungsprobleme nachhaltig vor.

Fazit: Stress in der Beziehung überwinden durch Wertschätzung

In einer Beziehung sind gelegentlich kleine Auseinandersetzungen unvermeidbar. Es darf jedoch nicht zum Verlust von Aufmerksamkeit, Respekt, Kommunikation, gemeinsamen Vorlieben oder körperlicher Nähe kommen. Wie du das im Beziehungsalltag hinkriegst? Zeige deinem Partner immer wieder, dass er dir wichtig, dein „größter Schatz“, dein wertvollstes Gut ist.

Checkliste: So bewältigst du Beziehungsstress

  • Sei aufmerksam, liebevoll, interessiert gegenüber deinem Partner
  • Sprich offen an, wenn dich etwas stört.
  • Verbringt regelmäßig aktive gemeinsame Zeit miteinander.
  • Seid euch so nah wie möglich, nicht nur seelisch, auch körperlich.
  • Mach Pläne für gemeinsame Aktionen.
  • Sei fair! Kompromisse sind der Schlüssel zum dauerhaften Glück.

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