Typisch Frau: Lästige Floskel mit einem Funken Wahrheit?
Das ist mal wieder „typisch Frau“: Nach dem romantischen Dinner beim Lieblingsitaliener und einem spannenden Spielfilm mit Rotwein auf dem Sofa ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Die Romantik hat in letzter Zeit etwas nachgelassen, schuld ist der energieraubende Job. Umso mehr freut er sich darauf, den Abend mit seiner Liebsten im Schlafzimmer ausklingen zu lassen. Doch dann kommt das für Männer in dieser Situation wohl für Frauen typische Argument gegen Sex: Migräne!
Das ist mal wieder „typisch Frau“: Nach dem romantischen Dinner beim Lieblingsitaliener und einem spannenden Spielfilm mit Rotwein auf dem Sofa ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Die Romantik hat in letzter Zeit etwas nachgelassen, schuld ist der energieraubende Job. Umso mehr freut er sich darauf, den Abend mit seiner Liebsten im Schlafzimmer ausklingen zu lassen. Doch dann kommt das für Männer in dieser Situation wohl für Frauen typische Argument gegen Sex: Migräne! Dass solche und ähnliche Klischees längst nicht auf alle Frauen zutreffen sondern vielmehr auf alle Geschlechter, dürfte bekannt sein. Doch wie reagieren, wenn das Gegenüber eine dieser stereotypen Verhaltensweisen zeigt?
Inhalt:
Geschlechterklischees gibt es zur Genüge. Doch wie sieht es in Beziehungen aus? Oftmals sind stereotypes Denken und Vorurteile gegenüber Frauen Auslöser für fiesen Stress in der Beziehung. Wir werfen einen Blick auf bekannte Frauen-Klischees zum Thema Liebe und fragen uns: Wie geht das Gegenüber am besten damit um? Dabei ist völlig egal, ob die absendende Person Frau oder Mann ist.
1. Sie will nur kuscheln – typisch Frau?
„Kuscheln“ gilt als Frauen-Macke, Männer dagegen gelten als schmusefaul. Bereits in diesem Beispiel zeigt sich die Ambivalenz. Grundsätzlich geht es einfach darum, Zeit miteinander zu verbringen und sich nahe zu sein. Denn Intimität entsteht nicht nur durch Sex. Auch Kuscheln kann ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit wecken.
Wichtig: Kuscheln stärkt die Bindung und muss nicht immer auf Sex hinauslaufen. Probiere es doch einfach einmal aus und lasse dich darauf ein, auch, wenn du dich selbst vielleicht gar nicht so sehr als „Kuschel-Typ“ bezeichnen würdest.
2. Typisch Frau: Sie hat nie das Passende zum Anziehen
Will sich eine Frau für ein romantisches Date mit ihrem Outfit für dich herausputzen, ist das grundsätzlich positiv und sollte jedem Partner schmeicheln. Das gilt genauso, wenn der Mann zum Ausgeh-Outfit greift. Manchmal fällt die Wahl des richtigen Date-Looks jedoch gar nicht so leicht und kann sich ganz schön in die Länge ziehen. Das strapaziert des Partner oder der Partnerin.
Tipp für die Wahl des Outfits: Sei nicht gleichgültig, beteilige dich an der Zusammenstellung des Looks und äußere deine Meinung. Hast du ein Lieblingsstück, das deinem beziehungsweise deiner Liebsten besonders gut steht und total attraktiv macht? Dann schlage es vor!
3. Klischee über Frauen: Sie redet viel mehr als er
Dieses Stereotyp konnte inzwischen von einer Studie von US-Psychologen der Universitäten von Arizona und Texas widerlegt werden. Ihr Ergebnis: Das landläufige typisch Frau – sie redet mehr als er –, stimmt so nicht. Frauen sprechen allerdings oft völlig anders als ihr männliches Pendant. Während sie sich in Diskussionen eher zurückhält, neigt er dazu, seine Meinung durchsetzen zu wollen und auch schneller auf den Punkt zu kommen. Sie zeigt sich dagegen deutlich kommunikativer, wenn sich das Gespräch um emotionale und sehr persönliche Themen dreht. Hier schweigt dann eher der Mann, dem diese Inhalte meist unangenehm sind. Quasselstrippen sind also nicht typisch weiblich, sondern abhängig von der Person und dem Gesprächsstoff.
Das solltest du wissen: Fühlst du dich vom Redeschwall deines Gegenübers überfordert, liegt das vermutlich am Inhalt. Zeige Geduld, höre zu und bringe dich mit Themen ein, für die du dich auch interessierst.
4. Sie denkt komplizierter als er – typisch Frau!
Viele Frauen sehen es als typisch Mann an, dass er einfach gestrickt ist: Männer sagen, was sie denken und scheinen sich kaum Gedanken über die Zukunft zu machen. Im Gegensatz dazu wirft das männliche Geschlecht der Frau oft vor, kompliziert zu denken. Ein Grund für diese Annahme ist wohl, dass sie oftmals dazu neigt, sich mehr Gedanken über seine Äußerungen zu machen oder vom Partner erwartet, dass er weiß, was sie möchte, ohne dass sie es aussprechen muss.
Ein möglicher Erklärungsansatz: Frauen wollen auf jedes potenzielle Szenario vorbereitet sein, um besser reagieren zu können. Generell gilt auch hier: Verallgemeinern lässt sich dieses „typisch Frau“-Phänomen nicht, denn neben der Planerin gibt es auch andere Typen wie die Spontane, die jede Situation so nimmt, wie sie kommt.
Tipp für diese Situation: Natürlich ist uns bewusst, dass der oder die Liebste nicht hellsehen kann. Aufmerksam zuhören, um gegebenenfalls Hinweise zu erkennen, auf dich du reagieren kannst, kann dennoch nicht schaden. Das hat übrigens auch etwas mit Interesse für das Gegenüber zu tun. Und auch Streit lässt sich somit vorbeugen.
5. Vorurteil gegenüber Frau: Sie plant Hochzeit und Familie
Oftmals sind Männer der Meinung, eine Frau prüfe sie auf Ehe- und Vatertauglichkeit, sobald sie eine Beziehung eingeht. Dieses vermeintlich typische Vorgehen von Frauen ist ein Überbleibsel vergangener Jahrzehnte, in denen sich ihre Aufgaben auf Haushalt und Kindererziehung beschränkten. Heute sind Frauen unabhängig und, wenn gewollt, karriereorientiert. Das spiegelt sich auch in einem einseitigen Kinderwunsch wider, der sowohl das männliche als auch das weibliche Geschlecht betreffen kann. Allerdings gibt es noch heute so etwas wie die biologische Uhr, die Frauen mit Kinderwunsch nicht ignorieren können. Für Singles ab 30 tickt sie immer lauter. Karriere und Nachwuchs unter einen Hut zu bekommen, stellt die moderne Frau zusätzlich vor große Herausforderungen.
Tipp für den Mann: Zeige Verständnis und unterstütze deine Partnerin in der Planung. Im Gegensatz zu dir ist für Frauen das Zeitfenster zum Kinderkriegen begrenzt.
6. Typisch Frau: Sie liebt romantische Filme
Während sich bei ihm allein bei der Vorstellung die Nackenhaare aufstellen, kann sie von einem romantischen Filmeabend gar nicht genug bekommen. Laut Klischee ist jede Frau ein Fan romantischer Schnulzen und bricht hingebungsvoll in Tränen aus, wenn die Liebenden am Ende doch noch zusammenfinden und bis an ihr Lebensende glücklich sind. Nichts weiter als ein überholtes Stereotyp! So sind nicht nur die Geschmäcker unterschiedlich, auch starke Frauen sind in den Kinos längst keine Seltenheit mehr und bieten Stoff für gelungene Filmeabende – ohne Herzschmerz.
Gut zu wissen: Ein romantisches Kino-Date mit der Partnerin lässt sich eher schlecht mit einem blutigen Horrorfilm planen. Trotzdem musst du nicht gleich Taschentücher und „Titanic“ auffahren. Ihr habt sicher auch gemeinsam Spaß bei einer Komödie oder einem spannenden Thriller.
7. Typisch Frau: Sie ist emotionaler als er
Verglichen mit Männern sind Frauen tatsächlich oft emotionaler. Jedoch sollte nicht jeder Gefühlsausbruch als Frauen-Klischee abgestempelt werden. Die Herkunft dieses Vorurteils mag in der unterschiedlichen Kommunikation von Mann und Frau begründet liegen: Während er sich in puncto Gefühlen eher zurückhält und verschlossen gibt, auch, weil es die Gesellschaft viele Jahrhunderte so erwartete, zeigt sie ihre Emotionen offener ihrer Umwelt.
Tipp für den Umgang mit Emotionen: Gefühle sind menschlich und nicht typisch Frau. Viele Frauen müssen ihren Gefühlen einfach freien Lauf lassen. Liebe Männer, teilt euch einfach mehr mit, ihr werdet sehen, es hilft!
8. Typisch weiblich: Sie will einen starken Mann
Männer gehen oft davon aus, dass Frauen einen starken Mann an ihrer Seite brauchen. Auch beim Flirten gelten Frauen als schüchtern und zurückhaltend. Weiblichkeit dadurch als „schwaches Geschlecht“ zu bezeichnen, ist längst nicht mehr „typisch Frau“. Die moderne Frau ist unabhängig und selbstbewusst. Sie lässt sich auch in Sachen Liebe und Beziehung nicht mehr vom Mann führen, sondern stellt selbst die Regeln auf.
Hinweis für Männer: Auch du kannst von einer starken und unabhängigen Partnerin profitieren. Die Stärke eurer Persönlichkeiten sollte zueinander passen, dann kommt es in der Beziehung nicht zu einem Ungleichgewicht von Macht und Dominanz.
9. Sie hat Migräne – die Typisch-Frau-Ausrede
Er will, sie nicht: Das wohl größte Frauen-Vorurteil ist die „Migräne-Ausrede“, wenn die Partnerin keine Lust auf Sex hat. Doch woher kommt diese Ausflucht eigentlich? Fakt ist: Der weibliche Hormonhaushalt ist ein kompliziertes Konstrukt, der mit körperlichen und psychischen Reaktionen auch für die Frau selbst oftmals unberechenbar agiert. Und auch Männer haben hin und wieder keine Lust auf Sex, Stress oder andere psychische Belastungen können die Ursache sein. Es muss also nicht gleich ein Beziehungsproblem dahinterstecken.
Tipp für den Mann: Hat deine Partnerin keine Lust auf Sex und rechtfertigt sich mit Migräne, akzeptiere es. Werden die Vorwände zur Regel, solltest du der Sache auf den Grund gehen.
Typisch Frau: Erkennst du dich oder deine Partnerin wieder?
Die meisten Dinge, die wir heute als „typisch weiblich“ bezeichnen, sind Relikte vergangener Zeiten, die heute längst überholt sind. Dennoch halten sich manche Klischees hartnäckig. Ob Wahrheit oder Vorurteil, jede Persönlichkeit ist anders und in jeder Partnerschaft gibt es Dinge, die den Partner oder die Partnerin nerven. Trotzdem, versuche dich von stereotypem Denken zu lösen und sei nicht zu festgefahren in deiner Meinung.
Solltest du dich oder deine Partnerin wiedererkennen, gilt: Nimm die kleinen Besonderheiten nicht zu ernst, möglicherweise sind sie nicht typisch Frau, sondern nur typisch für deine Auserwählte und machen sie gerade deswegen liebenswert. Beherrscht Beziehungsstreit aufgrund bestimmter Verhaltensmuster den Alltag, redet miteinander und findet Kompromisse. Womöglich ist auch dir nicht bewusst, wie oft du ein Frauen-Klischee bedienst.