Freunde verkuppeln: Ist das eine gute Idee?
Ein berühmtes Beispiel für eine erfolgreiche Verkupplung: Prinz Harry und Meghan Markle. Die beiden wurden sich von einem gemeinsamen Freund vorgestellt, verbrachten ein äußerst erfolgreiches Blind Date und schweben jetzt im siebten Himmel. Was bei den Royals funktioniert, sollte doch auch bei uns Normalos kein Problem sein, oder?
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Was solltest du vor dem Verkuppeln beachten?
Bevor du einen Verkupplungsversuch startest, solltest du dir sicher sein, dass die beiden Betroffenen auch Interesse daran haben. Es gibt Menschen, die lassen sich gerne auf so ein kleines Abenteuer ein und sind offen für Partnervorschläge aus ihrem Umfeld. Es gibt aber auch jene, die es gar nicht mögen, verkuppelt zu werden. Ganz nach dem Motto „Ich mische mich nicht in deine Beziehung ein, also misch dich bitte auch nicht in mein Liebesleben ein“. Das musst du akzeptieren und dich zurückhalten. Wenn es zwei Menschen aus deinem Freundeskreis sind, dann werden sie sich vielleicht sowieso irgendwann mal über den Weg laufen – und wenn es sein soll, dann wird es auch ohne dein großes Zutun passieren. Hast du jedoch grünes Licht für eine Kuppelei, dann sollten dir ebenfalls ein paar Dinge bewusst sein.
Kann ein Verkupplungsversuch funktionieren?
Den Bruder, die beste Freundin oder die Kollegin kennt man ziemlich gut und weiß daher genau, wer der oder die Richtige für sie sein könnte. Und zufälligerweise hat man das ideale Gegenstück im Freundeskreis. Warum also nicht das Liebesglück der anderen selbst in die Hand nehmen und die beiden unglücklichen Singles in ein glückliches Paar verwandeln?
In der Tat kann es funktionieren, zwei Freunde zu verkuppeln. Doch wer das schon einmal versucht hat, weiß, dass die Erfolgschancen doch nicht so hoch stehen, wie sie laut der eigenen Wahrscheinlichkeitsrechnung sein sollten. Vielleicht können sich die beiden Versuchskaninchen einfach nicht riechen und die Gemeinsamkeiten, die du gesehen hast, gibt es nur auf der Oberfläche oder sie werden von den anderen gar nicht wahrgenommen. Wenn du jetzt enttäuscht sein solltest, dass dein Verkupplungsversuch gescheitert ist, dann mach dir eines klar: Ein erfolgreiches Verkuppeln wäre vielleicht viel schlimmer.
Singles verkuppeln: Die Gefahren
Stell dir folgendes Szenario vor: Du hast eine Arbeitskollegin, die dich sehr gern hat. Sie ist witzig, schlagfertig und sieht obendrein auch noch ziemlich gut aus. Ohne sie wäre dein Arbeitsalltag ziemlich trist. „Warum findet so eine tolle Frau keinen Mann?“ fragst du dich und erklärst ihr Liebesglück zu deiner Mission. Deine Arbeitskollegin zeigt sich dankbar, denn die Männer in ihrem Freundeskreis hat sie schon alle abgecheckt und für „untauglich“ befunden. Neue Kandidaten sind also mehr als nur erwünscht.
Zuhause gehst du im Kopf alle möglichen potenziellen Partner durch und fragst auch bei deinem Partner nach, ob er nicht jemanden wüsste. Und siehe da, du findest ein Match, von dem du überzeugt bist und verkuppelst die beiden. Das erste Date war erfolgreich. Das zweite auch. Deine Arbeitskollegin grinst plötzlich wie ein Honigkuchenpferd und fängt an, kleine Schmetterlinge im Bauch flattern zu lassen. Dein Bekannter ist im Büro mittlerweile das Gesprächsthema Nummer eins.
Manche würde hier schon langsam Zweifel daran bekommen, ob es so klug war, sich in das Liebesleben anderer so einzumischen und irgendwie sogar ein Bestandteil davon zu werden. Nach jedem Date kommen Fragen wie „Hat er was gesagt?“, „Wie fand er es?“ oder noch schlimmer „Warum hat er nichts gesagt? Fand er es nicht schön?“. Aber angenommen, du hast Nerven aus Drahtseil, kannst deine Kollegin nicht glücklich und aufgeregt genug sehen und genießt es, in jeder Mittagspause mit ihr über das Phänomen Mann zu debattieren – selbst du kannst noch in der gefährlichen Verkupplungs-Falle landen.
Was, wenn das Verkuppeln nicht funktioniert hat?
Zwar hast du zwei Menschen im ersten Schritt erfolgreich verkuppelt, aber das Glück hält nicht lange an. Nach einigen Dates stellt einer fest, dass der andere doch nicht das ist, was er sucht und was er braucht. Die Gründe können vielfältig sein – vielleicht funkt es körperlich nicht, vielleicht harmonieren sie auf einer anderen Ebene nicht. Auf jeden Fall wird beendet, was noch gar nicht richtig angefangen hat. Die Enttäuschung bei deiner Kollegin ist groß, sehr groß. Sie hatte schon Gefühle entwickelt und versteht die Welt nicht mehr.
Was jetzt kommt, kann sehr unangenehm für dich werden. Da du für die Verkupplungs-Aktion zuständig warst, hast du nun das Gefühl, für das Unglück auch mitverantwortlich zu sein. Vielleicht wird dir dieses Gefühl auch konkret suggeriert. Das fühlt sich nicht gut an. Und selbst, wenn du nicht in die Verantwortung gezogen wirst, so musst du doch garantiert als emotionaler Mülleimer herhalten. Immerhin kennst du auch ihn und hast vielleicht sogar von beiden Seiten unterschiedliche Geschichten gehört.
Die Gefahr, dass du mit in den Sumpf der gebrochenen Herzen gezogen wirst, ist groß. Letzte und eigentlich auch hoffnungslose Versuche, dich als Vermittler zu engagieren, gefallen dir gar nicht, aber du fühlst dich verpflichtet. Eigentlich wolltest du nur zwei Singles verkuppeln, doch jetzt stehst du mit einer unglücklichen Kollegin da und hast Angst um eure Freundschaft.
Verkuppeln – ja oder nein?
Die Liebe lässt sich nicht planen – selbst wenn du dir als Vermittler noch so sicher bist – und die Gefühle der anderen sind nicht vorhersehbar. Wer einen gescheiterten Verkupplungsversuch in Kauf nimmt, das „Ok“ von den beiden Singles hat und obendrein noch akzeptiert, dass eventuell die eigenen Beziehungen überschattet werden, der kann sein Glück mit dem Verkuppeln versuchen.
Für alle anderen gilt: Lass deine Freunde ihr Liebesglück selbst suchen und finden. Jeder weiß doch für sich am besten, was er will und was er braucht. Es gibt so viele andere und erwiesenermaßen erfolgreichere Möglichkeiten, den Partner fürs Leben zu finden. Gerade Online-Angebote wie Singlebörsen oder Partnervermittlungen sind häufig besser geeignet, als selbst in die Rolle des Amors zu schlüpfen.