Flirten trotz Beziehung: Was ist erlaubt und wo liegen die Grenzen?

Flirten ist eine Art der Kommunikation, bei der du mit charmanten Gesten und subtilen Andeutungen dein Interesse an einer anderen Person zeigst. Ganz klar: Mit anderen zu schäkern ist aufregend und eine gute Chance, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken. Aber was, wenn du in einer festen Beziehung bist? Hier wird es knifflig, denn dabei werden schnell die Grenzen des*der Partner*in überschritten. Wichtig ist deshalb, die Intention hinter dem Fremdflirten zu verstehen und gemeinsam zu definieren, was in eurer Beziehung für beide Seiten funktioniert.

So wirkt sich das Fremdflirten auf eine Beziehung aus

Flirten ist eine natürliche Form der Kommunikation und in Maßen auch innerhalb einer Beziehung völlig harmlos – denn schon ein freundliches Lächeln in der U-Bahn, ein charmantes Kompliment oder eine nette Unterhaltung im Lieblingscafé sind kleine Flirtsingale. Solche Flirts können das Selbstbewusstsein stärken, die soziale Kompetenz verbessern und sogar die eigene Beziehung beleben, indem sie zeigen, dass man immer noch attraktiv und charmant ist. Heißt: Flirten trotz Beziehung ist nicht von vornherein problematisch. Schwierig wird es dann, wenn das Kokettieren überhandnimmt und nicht mit dem*der Partner*in abgesprochen ist. Dann kann es erhebliche negative Auswirkungen auf die Beziehung haben, dazu zählt zum Beispiel:

1. Vertrauensverlust
   Übermäßiges Flirten trotz einer Beziehung kann das Vertrauen zwischen dir und deinem*deiner Partner*in stark beeinträchtigen. Online-Flirten in sozialen Medien hat dabei übrigens dieselben Auswirkungen wie jenes im realen Leben. Wenn eine*r von euch das Gefühl hat, dass der*die andere ständig mit anderen flirtet, wird das euer Vertrauen mit der Zeit mehr und mehr schwächen.
   
   
2. Unsicherheit und Eifersucht als Folge
   Wenn das Vertrauen, das das Fundament jeder Partnerschaft darstellt, durch ständiges Schäkern mit anderen Risse bekommt, führt das häufig zu Eifersucht, Unsicherheit und damit zu Streits. Insbesondere dann, wenn die flirtende Person nicht transparent mit ihrem Verhalten umgeht und ihre Beweggründe nicht offen kommuniziert. Denn so fragt sich der*die Partner*in immer häufiger, ob er*sie nicht mehr gut genug ist.
   
   
3. Emotionale vs. körperliche Untreue
   Wichtig beim Thema Flirten trotz Beziehung ist auch das Thema Untreue – denn während es bei Untreue für manche Menschen ganz klar um körperliche Aspekte wie Küssen oder Sex geht, fängt das Hintergehen für andere bereits mit emotionaler Untreue an. Nämlich dann, wenn der*die Partner*in Gefühle für die Person entwickelt, mit der er*sie flirtet. Emotionale Untreue kann dabei genauso verletzend sein wie körperliche und so die Bindung in eurer Partnerschaft ernsthaft schädigen.
   

5 Beweggründe für das Flirten trotz Beziehung

Flirten trotz einer festen Beziehung kann verschiedene Gründe haben, und oft steckt erstmal keine böse Absicht dahinter. Bändelt ein*e Partner*in jedoch ständig mit anderen an, deutet das daraufhin, dass für ihn*sie in der aktuellen Beziehung etwas nicht passt. Hier sind fünf häufige Gründe, warum Menschen auch in einer Partnerschaft mit anderen schäkern:

1. Suche nach Bestätigung und Aufmerksamkeit
   Viele Menschen schäkern mit anderen, um ihr Selbstwertgefühl zu steigern und Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn das Gefühl, von anderen als attraktiv und interessant wahrgenommen zu werden, stärkt durchaus das eigene Selbstbewusstsein und gibt ein zusätzliches Gefühl von Bestätigung. Und das tut besonders gut, wenn die Aufmerksamkeit durch den*die Partner*in in der Beziehung mit der Zeit abnimmt.
   
   
2. Unbewusste Gewohnheit
   Für manche Menschen ist das Flirten eine Gewohnheit, die sie völlig unbewusst ausführen. Einfach, weil sie gerne mit anderen scherzen und ganz grundsätzlich charmant kommunizieren. In diesem Fall sind sie sich möglichen Auswirkungen auf ihre Beziehung oft gar nicht bewusst.
   
   
3. Abwechslung vom Beziehungsalltag
   Flirten bringt oft eine spannende Abwechslung zum Alltag einer festen Beziehung. Es kann das Gefühl von Neuheit und Aufregung erzeugen, das vor allem in langjährigen Beziehungen mit der Zeit abnimmt. So ist das Flirten trotz Beziehung ein Versuch, ein wenig frischen Wind ins Leben zu bringen.
   
   
4. Unzufriedenheit in der Partnerschaft
   Das Anbändeln mit anderen kann auch ein Zeichen von Unzufriedenheit oder ungelösten Problemen in der Beziehung sein – etwa mangelnder Erfüllung der eigenen Bedürfnisse oder häufigen Streitereien. Es dient dann als Ventil, um die Aufmerksamkeit und Zuneigung zu suchen, die in der aktuellen Partnerschaft fehlen.
   
   
5. Emotionale Distanzierung
   Nicht zuletzt ist auch eine emotionale Abkopplung von dem*der Partner*in ein häufiger Grund dafür, mit anderen zu schäkern. Wer sich emotional von seinem Partner entfernt hat, aber weiterhin in der Beziehung bleibt, nutzt das Verhalten etwa als Mittel, um anderweitig emotionale Verbindungen aufzubauen und die innere Leere zu füllen.
   

4 Tipps, wie ihr in eurer Beziehung mit dem Flirten umgehen könnt

Ab und zu mit anderen zu schäkern und sich außerhalb der Beziehung etwas Bestätigung zu holen, muss nicht immer auf Probleme in der Partnerschaft hindeuten. Es gibt viele Menschen, für die das Flirten trotz Beziehung völlig in Ordnung ist – das Geheimnis dahinter lautet offene Kommunikation. Denn wichtig ist, dass ihr in eurer Partnerschaft einen Umgang damit findet, der für euch beide funktioniert. Und das klappt am besten so:

1. Seid offen und ehrlich miteinander
   Eine offene Kommunikation ist die Basis für gegenseitiges Verständnis. Sprecht also darüber, wie es euch jeweils mit dem Fremdflirten geht und welche Bedürfnisse ihr habt. So schafft ihr es, auf derselben Seite zu stehen und Missverständnisse zu vermeiden.
   
   
2. Setzt klare Grenzen
   Definiert gemeinsam, welche Art von Flirts in eurer Beziehung akzeptabel sind und welche nicht. Mit diesen Grenzen müsst ihr beide gut leben können – so lassen sich unnötige Konflikte in Zukunft vermeiden und ihr fühlt euch beide in eurer Beziehung sicher.
   
   
3. Übt euch in Selbstreflexion und werdet euch eurer Gefühle bewusst
   Findet jede*r für euch raus, warum ihr das Bedürfnis habt, mit anderen zu schäkern – oder aber, was euch daran so stört. Wenn ihr euch eurer Gefühle und Wünsche stärker bewusst werdet, könnt ihr für diese gemeinsam Wege finden.
   
   
4. Arbeitet gemeinsam aktiv an eurer Beziehung
   Investiert bewusst Zeit und Energie in eure Partnerschaft, indem ihr gemeinsame Aktivitäten plant, euch einander Wertschätzung entgegenbringt und an eurer Bindung zueinander arbeitet. Denn eine starke und erfüllte Beziehung reduziert das Bedürfnis nach Bestätigung von außen.
   

Fazit: Wenn ihr eure Grenzen respektiert, wird das Schäkern nicht zum Risiko für die Beziehung

Das Flirten trotz Beziehung kann ein heikles Thema sein, aber es muss sich nicht unbedingt negativ auf eure Partnerschaft auswirken. Das Wichtigste ist, dass ihr offen und ehrlich miteinander sprecht, um zu verstehen, wie ihr beide dazu steht. Setzt gemeinsam klare Grenzen und reflektiert eure eigenen Beweggründe für oder gegen das Kokettieren mit andern. Arbeitet aktiv an eurer Beziehung, zeigt einander Wertschätzung und stärkt euer Vertrauen. So werden etwaige Flirts nicht zum Streitthema in eurem Beziehungsalltag. Kommunikation und gegenseitiger Respekt sind der Schlüssel zu einer starken und gesunden Partnerschaft.

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