Lückenbüßer: Sei nicht länger die zweite Wahl!
Sie tragen verschiedene Namen: Lückenbüßer, Trostpflaster, Notnagel oder sogar Übergangsmenschen. In dieser undankbaren Rolle spenden sie Trost, füllen eine entstandene Leere aus, lenken ab oder bringen das Gegenüber auf andere Gedanken. Am Ende bleiben sie aber nur der Trostpreis. Die Betroffenen werden ausgenutzt und meist nur als Mittel zum Zweck des Gegenübers missbraucht, weil dessen eigentlicher Favorit ihn abgewiesen oder hingehalten hat.
Inhalt:
Es gibt Menschen, die müssen nach einer schmerzhaften Trennung die entstandene Leerstelle schnell wieder füllen. Schließlich will man nicht im Liebeskummer versinken. So manches Ablenkungsmanöver endet jedoch schnell in einer Übergangsbeziehung. Von beiden Seiten wird einiges an Gefühlen investiert. Doch irgendwann kommt beim neuen Partner dann das böse Erwachen: er war nur ein Lückenbüßer.
Wir erklären dir, warum sich manche Menschen schnell einen Lückenfüller suchen und verraten dir die Anzeichen, an denen du erkennst, ob du selbst zur zweiten Wahl geworden bist.
Bist du ein Lückenbüßer? Das sind die 5 Anzeichen
Gerade in der Kennenlernphase siehst du vieles durch eine rosarote Brille. Aus diesem Grund bekommst du vielleicht erst relativ spät mit, welche Rolle du bei deinem Gegenüber wirklich einnimmst. Wir verraten dir einige Anzeichen, die darauf hinweisen, dass du womöglich doch nur ein Lückenbüßer bist:
1. Der Ex-Partner ist immer noch präsent
Wenn dein Gegenüber immer noch und ständig von der vorangegangenen Beziehung redet, sollten bei dir die Alarmglocken schrillen. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass er oder sie die Trennung noch nicht verarbeitet hat. Sollten sogar noch Gefühle für den Ex vorhanden sein, bist du wahrscheinlich wirklich nur zur Ablenkung und Bestätigung da.
2. Dein Gegenüber ist wenig aufmerksam
Egal, ob beim Anschreiben oder Telefonieren, eigentlich bist immer du derjenige, der die Initiative ergreift. Und auch sonst hast du das Gefühl, dass dein neuer Partner sich bei eurer Kommunikation immer sehr leicht ablenken lässt und mit seiner Aufmerksamkeit sowie Gedanken und Gefühlen nicht wirklich bei dir ist. Ein Indiz dafür, dass sein Herz noch nicht frei ist.
3. Die Beziehung verläuft einseitig
Du planst und organisierst verschiedene Aktivitäten, überraschst dein Gegenüber immer wieder mit kleinen Geschenken oder Aufmerksamkeiten und tust alles dafür, dass sich dein neuer Partner wohlfühlt. Allerdings laufen alle Bemühungen immer nur in eine Richtung. Er oder sie findet zwar an allem Gefallen, hält sich aber im Gegenzug zurück.
4. Es herrscht kaum Verbindlichkeit
Über euren Beziehungsstatus hängt immer noch ein großes Fragezeichen. Läuft da mehr oder ist es doch nur eine Affäre? Du möchtest dich gerne zu euch beiden bekennen und auch schon kleine Zukunftspläne schmieden. Doch auch hier fährt dein Gegenüber mit angezogener Handbremse. Vielleicht bist du doch nur ein Übergangsmensch.
5. Es herrscht noch Geheimhaltungsstufe
Du wartest schon sehnsüchtig darauf, dass dein neuer Partner dich seinen Freunden und seiner Familie vorstellt. Doch stattdessen wirst du immer noch hübsch versteckt und geheim gehalten. Viele Lückenbüßer werden schnell Opfer von Stashing. So richtig erste Wahl scheinst du dann doch nicht zu sein.
Das Trostpflaster nach einer Beziehung: Warum wir danach suchen!
Die Gründe, weswegen manche Menschen sich immer wieder ein Trostpflaster oder einen Notnagel suchen, können individuell verschieden gelagert sein. Folgende Aspekte fallen dabei häufig ins Gewicht:
- Sehnsucht nach Halt und Stabilität: Gerade nach einer Trennung befinden wir uns in einer emotional labilen Phase. Die Sehnsucht nach Halt, Schutz und Geborgenheit ist jetzt besonders groß.
- Angst vor Einsamkeit: Das plötzliche Alleinsein kann zur Herausforderung werden. Dies kann dazu führen, dass wir uns schneller an Menschen binden, die uns in diesem Augenblick gut tun, ohne auf deren Bedürfnisse zu achten.
- Angeschlagener Selbstwert: Nach einer Trennung kann das Selbstwertgefühl schon mal in Mitleidenschaft gezogen sein. Auf der Suche nach Anerkennung und Bestätigung gehen wir häufig Kompromisse ein, um das Loch nach einer Beziehung zu füllen.
- Übergangsbeziehung als Ablenkung: Zusätzlich helfen amouröse Abenteuer, Affäre und Ersatzbeziehungen oft, vom Trennungsschmerz abzulenken. Manchmal werden sie auch gerne als Racheaktionen missbraucht, um dem Ex zu verdeutlichen, dass man begehrt ist, auch ohne ihn gut klarkommt oder dass er mit der Trennung vielleicht doch einen Fehler gemacht haben könnte.
Aus diesem Grund haben Übergangsbeziehungen auch nur wenig Bestand oder Zukunftspotenzial. Ob dein neuer Partner womöglich doch nur ein Lückenbüßer ist, findest du heraus, wenn du dir folgende Fragen über seine/n Vorgänger/in stellst:
- Sitzt der Trennungsschmerz bei dir noch tief?
- Hast du noch Kontakt zu deinem Ex?
- Hast du noch Gefühle für deine Ex?
- Hat dein Ex sich von dir getrennt?
- Würdest du deiner Ex noch eine zweite Chance geben?
Erst wenn du die vorangegangene Beziehung vollständig verarbeitet und losgelassen hast, herrscht mehr emotionale Klarheit. Solange diese Voraussetzung nicht erfüllt und die Trennung noch frisch ist, wäre es nicht ratsam, sich jetzt Hals über Kopf in eine neue Beziehung zu stürzen. Ein neuer Partner sollte kein Partnerersatz sein.
Fazit: Schluss mit Lückenfüller – so werdet ihr beide glücklich!
Solltest du also das Gefühl nicht loswerden, dass in eurer Beziehung Altlasten ein Mitspracherecht haben, die Beziehung deswegen sehr einseitig verläuft, dein Partner sich immer noch nicht so richtig zu dir bekennen will oder du dich einfach nur wie ein Lückenbüßer fühlst, dann wäre es angebracht zu handeln. Ob ihr nun miteinander oder getrennt voneinander glücklich werdet, kann in folgenden vier Schritten geklärt werden:
- Kommuniziert offen miteinander: Du solltest auf jeden Fall das Gespräch suchen und offen ansprechen, was dich im Moment stört. Wenn dein Partner über den Ex noch nicht hinweg gekommen ist oder sogar unter der Trennung nach wie vor leidet, wirkt sich das schließlich auch negativ auf eure Beziehung aus. Hier sollte nichts totgeschwiegen, sondern offen und ehrlich ausgesprochen und kommuniziert werden. Nur so wisst ihr beide, woran ihr seid.
- Sprecht über eure Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse: Ist dein Gegenüber wirklich an einer langfristigen Partnerschaft interessiert – oder doch nur an einer oberflächlichen Affäre? Formuliert klar und deutlich eure Absichten, Ziele, Zukunftsvorstellungen und Erwartungen, die ihr an eure Beziehung habt. So könnt ihr herausfinden, ob ihr wirklich gemeinsam an einem Strang zieht.
- Sei aufrichtig zu dir selbst: Lass dich nicht hinhalten und gib dich auch nicht mit temporären Zwischenlösungen zufrieden. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit haben jetzt oberste Priorität. Wenn du das Gefühl hast, dass sich alles im Moment nur wie eine Übergangsbeziehung anfühlt, dann fordere von deinem Gegenüber eine klare Entscheidung. Und solltest du erkennen, dass auch im umgekehrten Fall dein Partner nur die Rolle des Lückenfüllers übernimmt, dann sei fair im Umgang mit ihm und spiel nicht mit seinen Gefühlen.
- Triff eine Entscheidung: Auch wenn es sehr schmerzhaft ist, aber solltest du feststellen, dass ihr zu unterschiedliche Ansichten über eure Beziehung habt, ist es ratsam, die Reißleine zu ziehen und die Beziehung und somit auch das Lückenfüller-Dasein zu beenden.
Wer andere in die Rolle des Lückenbüßers bringt, genießt zwar vielleicht selbst einige Vorteile (wie Anerkennung, Bestätigung, Ablenkung, Zuwendung), diese sind jedoch keine stabile und ehrliche Basis für eine langfristige Partnerschaft. Der (Hinter-)Grund für diese Beziehung ist und bleibt letzten Endes unerwiderte Liebe. Dieses Ungleichgewicht kann auf Dauer zu hoher Unzufriedenheit in solchen Übergangsbeziehungen führen. Mit den oben genannten Tipps könnt ihr mehr Klarheit schaffen. Es kann sein, dass die Gefühle im Moment noch nicht stark genug sind, weil das Thema mit der Ex noch nicht geklärt ist. Manchmal kann in diesem Fall auch eine Beziehungspause helfen, um sich klar zu positionieren. Dabei solltet ihr aber nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Ihr solltet euch selbst sowie eurem Gegenüber die Chance auf eine glückliche Beziehung nicht verwehren – und dieses Liebesglück erreicht man nur, wenn das Herz wieder vollständig frei ist und Platz für etwas Neues hat.