Parship-Paarbefragung 2012
Online-Paare machen schneller Nägel mit Köpfen und sind zufriedener
In einer vergleichenden Befragung haben die Universität Zürich und das wissenschaftliche Team von Parship Daten von Online- und Offline-Paaren erhoben. Themen der Befragung waren Entstehungsphase, Institutionalisierung und Qualität der Partnerschaften.
Die Studie liefert einen Vergleich zwischen Paaren, die sich online mithilfe des wissenschaftlichen Matchingverfahrens von Parship kennengelernt hatten und Paaren, die sich auf anderem Wege – offline und ohne Matching, kennengelernt haben.
Im ersten Teil geht die Studie der Frage nach, ob sich die Entstehungsphase der Partnerschaft sowie die darauffolgende Institutionalisierung bei den Online- und Offline-Paaren unterscheiden. Im zweiten Teil, in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, stand die Qualität von Partnerschaften im Mittelpunkt und die Frage, ob sich Online- und Offline-Paare hinsichtlich Faktoren der Partnerschaftsqualität (wie dem Commitment, der Stressbewältigung und der Zufriedenheit) unterscheiden. Befragt wurden 3.000 Teilnehmer.
Institutionalisierung von Partnerschaften
In der Entstehungsphase einer Partnerschaft sind unterschiedliche Szenarien möglich. Während sich Online-Paare ausschließlich über eine Partnervermittlung im Internet kennengelernt haben, sind sich Offline-Paare hauptsächlich über Freunde und Bekannte begegnet. Auch Schule, Ausbildung und Beruf sind Knotenpunkte für das Zusammenkommen mit dem potentiellen Partner.
Nach dem Kennenlernen folgt das erste Treffen. Den Teilnehmern wurde die Frage gestellt, wie viel Zeit zwischen dem Kennenlernen und der ersten Verabredung lag. Während sich die Mehrheit der Offline-Paare bereits innerhalb einer Woche traf, benötigten die meisten Online-Paare zwei bis vier Wochen. Allerdings wartete kaum eine Online-Bekanntschaft mehr als sechs Monate damit, sich zu sehen – ganz entgegen dem großen Anteil von 17 % bei den Offline-Bekanntschaften, bei denen über ein halbes Jahr bis dahin verging.
Die Ergebnisse sind nicht sehr überraschend, denn die Intention der Online-Suchenden ist bereits vor dem aktiven Kennenlernen deutlich: Sie suchen einen Partner. Bei der Offline-Gruppe muss diese Absicht gegenseitig erst erfragt bzw. erfahren werden.
Die Zeitspanne vom Kennenlernen bis zur Paarwerdung kann von unterschiedlichsten Umständen beeinflusst werden. Die Paarwerdung ist bei Online-Paaren aufgrund der klaren Intentionen stark beschleunigt, steht dafür aber vor anderen Hürden. Beispielsweise kann eine größere örtliche Distanz regelmäßige Treffen schwierig gestalten und den Prozess des Paarwerdens verlangsamen. Offline-Paare, die sich durch Freunde, im Beruf oder in der Schule kennengelernt haben, genießen dagegen mit größerer Wahrscheinlichkeit den Vorteil, sich aufgrund ihres Umfeldes regelmäßiger zu begegnen.
Entstehungsphase
In der Entstehungsphase einer Partnerschaft sind unterschiedliche Szenarien möglich. Während sich Online-Paare ausschließlich über eine Partnervermittlung im Internet kennengelernt haben, sind sich Offline-Paare hauptsächlich über Freunde und Bekannte begegnet. Auch Schule, Ausbildung und Beruf sind Knotenpunkte für das Zusammenkommen mit dem potentiellen Partner.
Neben dem Kennenlernen wurde auch der Entstehungszeitpunkt der Partnerschaft ermittelt. Das Ergebnis macht klar, dass Online-Paare schneller eine Beziehung eingehen: ein Viertel der Online-Paare bekannte sich innerhalb einer Woche nach dem ersten Treffen zum Paar. Der Großteil der Online-Paare brauchte zwischen ein bis zwei Monate dafür. Bei dem Großteil der Offline-Paare dauerte es hingegen mehr als zwei Monate.
Die Zeitspanne vom Kennenlernen bis zur Paarwerdung kann von unterschiedlichsten Umständen beeinflusst werden. Die Paarwerdung ist bei Online-Paaren aufgrund der klaren Intentionen stark beschleunigt, steht dafür aber vor anderen Hürden. Beispielsweise kann eine größere örtliche Distanz regelmäßige Treffen schwierig gestalten und den Prozess des Paarwerdens verlangsamen. Offline-Paare, die sich durch Freunde, im Beruf oder in der Schule kennengelernt haben, genießen dagegen mit größerer Wahrscheinlichkeit den Vorteil, sich aufgrund ihres Umfeldes regelmäßiger zu begegnen.
Institutionalisierung
Nach dem Eingehen einer Partnerschaft folgen verschiedene Schritte, die die Partnerschaft und die Bindung der Paare festigen. In dieser Studie wurde der Prozess der Festigung, d.h. die Institutionalisierung, anhand folgender Kriterien erfasst: Heirat, gemeinsamer Haushalt und gemeinsame Kinder. Diese Kriterien erlauben einen Rückschluss auf den Institutionalisierungsgrad der Partnerschaft. Die drei Kriterien werden generell von der Dauer der Partnerschaft beeinflusst. Um diesem Aspekt regulierend entgegen zu wirken wurden ausschließlich Paare befragt, die zwischen Januar 2001 und Mai 2012 zusammengekommen sind. Durch diese und weitere Analysetechniken wurde ein möglicher Einfluss der Partnerschaftsdauer berücksichtigt. Die durchschnittliche Partnerschaftsdauer aller Befragten liegt bei 5 Jahren.
Gründung eines gemeinsamen Haushaltes
Die Befragung ergab, dass in etwa gleich viele Online- und Offline-Paare zusammen in einem Haushalt leben. Hier liegt also kein Unterschied vor. Einen signifikanten Unterschied gibt es aber beim Zeitpunkt des Zusammenziehens so zogen Online-Paare doppelt so schnell zusammen wie Offline-Paare. Zwei Drittel der Online-Paare entschieden sich bereits innerhalb des ersten Beziehungsjahres für eine gemeinsame Wohnung, bei Offline-Paaren war es nur etwas mehr als die Hälfte. Dieser Unterschied ist nur gering signifikant, zeigt aber einen Trend, der sich auch bei anderen Kriterien spiegelt.
Heirat
Insgesamt sind 36,9 % der Befragten mit ihrem derzeitigen Partner verheiratet. Auch hier zeigt sich kein bedeutsamer Unterschied zwischen den Gruppen der Online- und Offline-Paare. Ähnlich wie bei der Gründung des gemeinsamen Haushaltes unterscheidet sich aber der Zeitpunkt der Heirat. So heiraten Online-Paare schneller als Offline-Paare. Bereits ein Drittel der Online-Paare gibt sich innerhalb des ersten Beziehungsjahres das Ja-Wort – bei Offline-Paaren sind es nur ein Viertel.
Gemeinsame Kinder
Auch bei der Familiengründung zeigt sich: Online-Paare sind schneller. Online-Paare bekommen durchschnittlich nach 2,5 Jahren ihr erstes Kind, Offline-Paare erst nach 3,75 Jahren – ein großer Unterschied. Insgesamt haben knapp 20% der Befragten mindestens ein gemeinsames Kind.
Online-Paare machen schneller Nägel mit Köpfen
Zusammenfassend ist zu beobachten, dass sich der Institutionalisierungsprozess bei Online- und Offline-Paaren nicht unterscheidet. Sowohl Online- als auch Offline-Paare ziehen zu gleichen Anteilen in einen gemeinsamen Haushalt, heiraten und bekommen Kinder. Allerdings unterscheidet sich das Tempo der einzelnen Schritte. Im Vergleich zu Offline-Paaren ist der Institutionalisierungsprozess der Online-Paare deutlich beschleunigt. Online-Paare machen schneller Nägel mit Köpfen. Sie ziehen früher in einen gemeinsamen Haushalt, heiraten schneller und bekommen eher ihr erstes Kind. Mögliche Gründe für die Schnelligkeit der Institutionalisierung sind die ähnlichen Absichten der Partner und das Wissen um die Intention des Anderen. Während Offline-Paare die Intentionen und Ziele des Anderen bezüglich einer Partnerschaft erst noch in Erfahrung bringen müssen, ist bei Online-Partnersuchenden von vornherein deutlich, dass sie eine feste Partnerschaft suchen. Ein weiterer Grund für die rasche Institutionalisierung könnte das Vertrauen der Mitglieder in die vorgeschlagenen Partner sein. Sie haben die Gewissheit, dass der Partner zu ihnen passt und auch in schwierigen Zeiten Auseinandersetzungen gemeinsam gemeistert werden können.
Qualität von Partnerschaften
Im zweiten Teil der Studie befassten sich die Universität Zürich und Parship mit dem Miteinander der Paare: Die befragten Online-Paare bewerteten die Partnerschaft in allen Aussagen zum Miteinander innerhalb der Partnerschaft positiver als die Offline-Paare. So geben beispielsweise fast alle Online-Paare (94%) an, dass ihr Partner ihnen Zuneigung und Geborgenheit schenkt (Offline-Paare: 84%). Zudem schätzen Online-Paare den Austausch von Gedanken und Gefühlen, die gemeinsame Wochenendplanung sowie das Entwickeln gemeinsamer Zukunftspläne besser ein als die Vergleichsgruppe. Auch bei Grundlegenden Themen liegen Online-Paare auf einer Wellenlänge: Beim Stellenwert von Familie und Beruf geben 10 % mehr Online-Paare an, dass sie mit der Meinung des Partners (voll und ganz) übereinstimmen.
Commitment
Commitment bezeichnet das Engagement für die Partnerschaft. Diesbezüglich gaben die befragten Online-Paare häufiger als die Offline-Paare an, dass sie Ziele wie gemeinsam alt werden, sexuelle Treue und gefühlsmäßige Nähe ernsthaft verfolgen. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Online-Paare deutlich mehr miteinander über Gefühle, Wünsche, den Alltag und den damit verbundenen Sorgen sprechen.
Stressbewältigung
Die Items zur Stressbewältigung beinhalten Aussagen wie „Ich zeige meinem Partner, wenn ich mich belastet fühle und es mir schlecht geht und ich seine emotionale Unterstützung brauche“ und „Mein Partner hört mir zu, gibt mir Raum, mich auszusprechen und spricht mir gut zu oder muntert mich auf“. Sie wurden von den Online-Paaren ebenfalls signifikant besser bewertet. Generell erfahren die Online-Paare von ihrem Partner mehr Zuspruch und Unterstützung.
Partnerschaftszufriedenheit
Die Zufriedenheit mit der Partnerschaft wurde von den Befragten auf einer zehnstufigen Skala angegeben. Der Durchschnitt aller Befragten liegt bei 8,5 Skalenpunkten. Der Durchschnitt der Offline-Paare liegt bei 7,9 Skalenpunkten, Online-Paare erzielen 9 Skalenpunkte. Auffällig ist, dass drei Viertel der Online-Paare einen Skalenwert von 9 oder 10 angekreuzt haben, hingegen dies bei den Offline-Paaren nur die Hälfte getan hat. Online-Paare sind also zufriedener mit ihrer Partnerschaft.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Art des Kennenlernens – ob online bei Parship oder offline – signifikanten Einfluss auf die Zufriedenheit mit der Partnerschaft hat. Die Studienergebnisse legen nahe, dass der Erfolg von Partnerschaften, die durch ein wissenschaftliches Matching zueinander fanden, höher ist.