Liebe in der Zukunft – Mehr als jede:r dritte Deutsche erwartet Beziehungen mit Robotern und Avataren

Blickt man einige Jahre und Jahrzehnte zurück, stellt man fest, dass sich gesellschaftlich viel verändert hat – auch in der Liebe. Beziehungen sind gleichberechtigter geworden, neue Beziehungsmodelle etablieren sich und Menschen lernen sich vermehrt online kennen. Mit Blick in die Zukunft stellt sich daher die Frage: Wie werden sich Liebe und Dating weiter verändern? Eine aktuelle Umfrage der Dating-App Parship unter rund 1.000 Bundesbürger:innen zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Menschen in Deutschland (69 Prozent) davon überzeugt sind, dass es aufgrund der Globalisierung und der technischen Möglichkeiten zukünftig mehr Fernbeziehungen geben wird. Ebenso viele Menschen können sich gut vorstellen, dass beim Online-Dating die Dating-Profile noch stärker mit anderen Apps und Gadgets wie z. B. Kalendern oder Fitness-Trackern, verknüpft werden (69 Prozent).

Männer sind offener für Beziehungen mit Robotern und Avataren

Ganze 43 Prozent der Deutschen erwarten, dass es in Zukunft mehr Paare geben wird, die sich nur virtuell kennen und eine rein digitale Beziehung führen. Von den befragten Alleinstehenden können sich allerdings nur 16 Prozent eine rein digitale Beziehung für sich persönlich vorstellen. Für mehr als ein Drittel der Deutschen ist Liebe auch gut ohne ein menschliches Gegenüber vorstellbar. Sie gehen davon aus, dass mehr Menschen Beziehungen zu virtuellen Avataren eingehen werden (34 Prozent). Besonders Männer glauben an die virtuelle Liebe (41 Prozent; Frauen: 27 Prozent). Mit mehr Beziehungen zu menschenähnlichen Robotern rechnen 27 Prozent der Befragten. Und 11 Prozent der Singles in Deutschland könnten sich sogar direkt vorstellen, mit einem Roboter oder Avatar eine Beziehung einzugehen. Auch hier zeigen sich Männer offener gegenüber technischen Partner:innen als Frauen (14 Prozent; Frauen: 7 Prozent).

Dates und Sex werden ebenfalls virtueller

Es muss ja nicht gleich die Liebe zu einem Roboter sein. Aber immerhin 61 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass Dates immer häufiger virtuell stattfinden werden. Überhaupt erwarten 57 Prozent der Deutschen, dass Menschen ihre Partner:innen fast nur noch online finden werden. Auch Sex und Intimität werden, so die Ansicht von knapp der Hälfte der Deutschen, virtueller ausgelebt z. B. über Messenger, Video-Calls und Virtual Reality (47 Prozent).

Das Ende der Monogamie?

Hat das klassische Beziehungsmodell der treuen, exklusiven, monogamen Liebe in der Zukunft damit ausgedient? Immerhin 46 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass monogame Partnerschaften seltener werden. Besonders Vergebene denken, dass sich mehr Beziehungen öffnen werden (48 Prozent; Singles: 39 Prozent). Auch wenn nicht direkt die Zweisamkeit aufgelöst wird, ist sich über die Hälfte der Befragten doch einig, dass sich die gemeinsamen Paar-Aktivitäten dem technischen Fortschritt anpassen werden (55 Prozent). Paare werden also irgendwann mehr Zeit mit Gaming als mit Spaziergängen verbringen. Parship-Psychologe und Paarberater Markus Ernst erklärt: „Was die Zukunft genau bringen wird, lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Hier spielen zu viele Komponenten eine Rolle. Aber Tendenzen lassen sich doch erkennen: So hat sich zum Beispiel Online-Dating in den letzten 20 Jahren etabliert und wird wohl auch in Zukunft immer mehr Beziehungen stiften. Ein Blick nach Japan oder Süd-Korea zeigt, dass für einige Menschen offenbar auch Beziehungen mit Avataren oder Robotern vorstellbar sind.“

Lese-Tipp

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Das Ranking im Überblick

Wenn Sie an die Zukunft denken, wie wird sich Ihrer Ansicht nach Liebe und Dating verändern? Welchen der folgenden Aussagen stimmen Sie zu?

	Gesamt	Männer	Frauen
Trifft voll und ganz zu / Trifft eher zu
Dating-Profile werden noch stärker mit anderen Apps und Gadgets verknüpft, wie z. B. Kalender, Fitness-Tracker, Armbanduhren.	69 %	70 %	68 %
In Zukunft wird es mehr Fernbeziehungen geben, aufgrund der technischen Möglichkeiten und der Globalisierung.	69 %	68 %	70 %
Dates werden vermehrt virtuell stattfinden, z. B. über Video-Calls oder Virtual Reality.	61 %	66 %	57 %
In Zukunft werden Menschen fast nur im Internet ihre:n Partner:in finden.	57 %	55 %	58 %
Paar-Aktivitäten finden stärker digital statt, wie z. B. gemeinsames Gaming.	55 %	57 %	52 %
Es wird sich in Zukunft im Dating und der Liebe wenig verändern.	54 %	56 %	51 %
Sex und Intimität werden stärker virtuell ausgelebt, z. B. über Messenger, Video-Calls oder Virtual Reality.	47 %	50 %	44 %
Das monogame Beziehungsmodell wird seltener werden.	46 %	50 %	42 %
In Zukunft wird man anhand der DNA ein perfektes Match definieren können.	45 %	49 %	42 %
In Zukunft wird es mehr Paare geben, die sich nur virtuell kennen und eine rein virtuelle Beziehung führen.	43 %	48 %	38 %
Menschen werden immer mehr Beziehungen mit virtuellen Avataren eingehen.	34 %	41 %	27 %
Menschen werden immer mehr Beziehungen mit menschenähnlichen Robotern eingehen.	27 %	34 %	21 %

Und wie beurteilen Sie nachfolgende Aussagen für sich und Ihre Partnerschaft oder Partnersuche?

	Gesamt	Männer	Frauen
Trifft voll und ganz zu / Trifft eher zu
Ich wäre in Zukunft bereit, die Liebe stärker online zu suchen.	42 %	45 %	37 %
Ich kann mir vorstellen, aufgrund technischer Möglichkeiten eher eine Fernbeziehung einzugehen.	36 %	35 %	37 %
Ich könnte mir vorstellen, meine:n potenzielle:n Partner:in häufiger virtuell zu daten, z.B. über Video-Dates.	32 %	37 %	26 %
Ich kann mir vorstellen, in Zukunft auch Sex und Intimität virtuell auszuleben.	16 %	18 %	14 %
Ich kann mir vorstellen, mit jemanden in einer Beziehung zu sein, den:die ich nur rein virtuell kenne.	16 %	19 %	11 %
Ich kann mir vorstellen, in einer Beziehung mit einem Roboter oder Avatar zu sein.	11 %	14 %	7 %